Seit Anfang März findet man im StadtPalais – Museum für Stuttgart das „FemPalais – Festival der Frauen*“. Mit einem multiperspektivischen und intersektionalen Ansatz macht das Festival Frauen sichtbar, die die Geschichte der Stadt Stuttgart und über den Kessel hinaus in der Vergangenheit geprägt haben und die Stadt in Gegenwart und Zukunft mitgestalten. Zu diesen Frauen gehört auch Tanja Blascheck.
1987 geboren, studierte Tanja Blascheck Softwaretechnik an der Universität Stuttgart und promovierte 2017 am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS). Nach ihrem PostDoc bei Aviz, Inria in Paris, Frankreich, kehrte Tanja Blascheck 2019 zurück an die Universität Stuttgart. Sie forscht heute im Exzellenzcluster SimTech und als wissenschaftliche Mitarbeiterin am VIS.
In ihrer Forschung befasst sich Tanja Blascheck mit der Entwicklung und Evaluierung von Micro-Visualisierungen für Smartwatches und Augmented Reality. Micro-Visualisierungen sind Visualisierungen, die auf einen Blick erfasst werden können, während eine Person sich einer anderen Aufgabe widmet, z. B. beim Joggen, Fahrrad fahren oder bei einem Spaziergang. Hierbei steht vor allem im Fokus, wie diese Micro-Visualisierungen verständlich dargestellt werden, wie viele Informationen eine Person in einer solch kurzen Zeitspanne wahrnehmen kann sowie die Frage, wie eine Kombination zwischen Smartwatch und Augmented Reality Headset erfolgreich gelingt.
2020 wurde sie zudem als Margarete Wrangell Fellow ausgezeichnet. Genau in dieser Funktion ist sie nun auch Teil der Sonderausstellung „Stadt voller Frauen“. Diese Austellung stellt die Geschichte historischer Stuttgarterinnen wie eben z. B. Margarete von Wrangell aber auch Clara Zetkin oder Else Kienle vor, die beispiellos neue Wege in Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft beschritten haben, deren Engagement über die Grenzen Stuttgarts hinaus für gesellschaftlichen Wandel sorgte und deren Wirken bis in die heutige Zeit reicht.
Im Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm erhalten exzellente Wissenschaftlerinnen in Baden-Württemberg die finanzielle Unterstützung, die sie brauchen, um ihre Habilitationsvorhaben in die Tat umzusetzen. Der Erfolg dieses Förderprogramms liegt auf der Hand: Von den seit 1997 geförderten Wissenschaftlerinnen erhielten bereits über 50% die Venia Legendi - also die Berechtigung an wissenschaftlichen Hochschulen zu lehren.
Begleitend zu den Ausstellungen, die noch bis zum 10. September 2023 im StadtPalais – Museum für Stuttgart besucht werden können, finden zahlreiche Veranstaltungen, Konzerte, Workshops, Podiumsdiskussionen und Führungen statt.